Unverständliche Gebrauchsanweisungen nerven, bekennt Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer wöchentlichen Videobotschaft. Über wirksamen Verbraucherschutz und gute Verbraucherberatung will Merkel kommende Woche mit den Verbraucherverbänden und der Stiftung Warentest sprechen, kündigt sie an.
Jeder Kunde müsse wissen, was er kauft und was nicht. Da dürfe der Staat sich nicht einmischen, sagt Merkel im Podcast.
Bei den Mindestanforderungen an Umtausch, Gewährleistung und Schadenersatz sieht die Kanzlerin den Staat allerdings gefordert. Zwar sei das Niveau in Deutschland hier bereits erfreulich hoch, dennoch bleibe noch einiges zu tun: nicht zuletzt bei risikoreichen Finanzprodukten. Verbraucherverbände und die Stiftung Warentest erfüllten dabei eine wichtige Aufgabe, so Merkel.
http://www.bundesregierung.de/nn_1264/Content/DE/Artikel/2010/10/2010-10-09-podcast.html
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Podcast/2010/2010-10-09-Video-Podcast/2010-10-09-video-podcast.html
Video-Podcast der Bundeskanzlerin #32/10
09. Oktober 2010
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich kann mich über unverständliche Ge-brauchsanweisungen manchmal richtig ärgern. Oder über Produkte, die ich gekauft habe und die nicht halten, was sie versprechen. Natürlich kann und will der Staat sich nicht einmischen, welche Auswahl der Kunde trifft. Das muss er selber tun. Aber der Staat kann für Mindestanforderungen eintreten. Zum Beispiel im Zusammenhang mit Umtauschmöglichkeiten, mit Gewährleistungsansprüchen und Schadenersatzan-sprüchen.
Wir haben, was Mindeststandards und Reklamationsmöglichkeiten anbelangt, in Deutschland ein erfreulich hohes Niveau erreicht. Dennoch kommen auch immer wieder neue Produkte auf den Markt. Deshalb freue ich mich, in der nächsten Woche mit den Verbraucherverbänden und der Stiftung Warentest zu sprechen. Ich habe im vergangenen Jahr diesen Dialog begonnen und schon damals gesagt, dass wir ihn jährlich einmal fortsetzen wollen.
Verbraucherverbände und die Stiftung Warentest leisten eine wesentliche Arbeit, um den Kunden Kaufentscheidungen zu erleichtern. So werden bestimmte Produkte ge-testet und bewertet, und daraus ergibt sich die Möglichkeit, einfacher zu entscheiden, was gut, zweckmäßig und sachgerecht ist.
Die Bundesregierung setzt bei ihrer Politik auf einen mündigen und informierten Ver-braucher. Aber die Bundesregierung weiß auch, dass wir die Entscheidungen für die Menschen erleichtern wollen.
In einigen Produktbereichen gibt es erheblichen Nachholbedarf. Das haben wir ins-besondere während der Finanz- und Wirtschaftskrise für den Verkauf von Finanzpro-dukten erkannt. Deshalb haben wir eine gesetzliche Regelung eingeführt, nach der beim Verkauf eines Finanzproduktes immer auch ein Beratungsprotokoll angefertigt werden muss, das zum Abschluss des Geschäfts dem Kunden übergeben wird. Im Augenblick werden im Deutschen Bundestag weitere gesetzliche Regelungen bera-ten. So soll es in Zukunft für alle Finanzprodukte ein Produktinformationsblatt, sozu-sagen einen Beipackzettel geben, damit sich der Kunde besser informieren kann.
In der modernen Welt kommen ständig neue Produkte auf den Markt. Die Bundesre-gierung achtet dabei darauf, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher gut infor-miert sind. Einmal durch die entsprechenden rechtlichen Grundlagen, die vom Bun-desverbraucherschutzministerium erarbeitet werden, genauso wie durch die Unter-stützung der Arbeit der Verbraucherverbände und der Stiftung Warentest. Deshalb freue ich mich besonders auf den Dialog in der nächsten Woche.
mms://bpa.wmv.eviscomedia.com/bpa_podcast/dsl/2010/Die_Kanzlerin_direkt_32_10_DSL.wmv
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Vielen Dank für Ihren Beitrag, ich werde diesen nach Sichtung in kürze freischalten.
Joachim Geburtig
www-geburtig.info